Schiedsrichter
"Für die Spieler einer Mannschaft ist jedes ihrer Spiele wichtig. Sie gehen an jedes Spiel mit Ernst und Einsatz heran. Deshalb können sie auch vom Schiedsrichter verlangen, dass er seine beste Leistung bringt."

Schiedsrichter zu sein, ist eine interessante Aufgabe. Richter haben zu allen Zeiten großes Ansehen genossen. Ihre Aufgabe war aber nicht nur interessant, sondern sie war stets schwierig. Wer eine Entscheidung trifft, gibt dem einen recht und dem anderen unrecht. Wer Unrecht bekommt, wird selten zufrieden sein, meist ist er mit dem Richter unzufrieden. Im Allgemeinen haben die Richter Zeit, ihre Entscheidung vorher gründlich zu durchdenken. Im Sport sieht das anders aus. Der Schiedsrichter im Rollhockey muss seine Entscheidung sofort treffen. Er kann auch nicht von einem Richterstuhl aus entscheiden, sondern er muss sich mitten im Spielfeld bewegen. Mit anderen Worten: Der Schiedsrichter im Rollhockey muss selbst Sportler sein.

Wer Schiedsrichter ist ohne daran Freude zu haben. sollte die Pfeife an den berühmten Nagel hängen. Nichts ist für Rollhockeyspieler schlimmer als ein Schiedsrichter, der mit Missmut ans Werk geht.

Wer SR werden will, sollte gesund sein und sich gerne bewegen. Er sollte Freude am Rollhockeyspiel haben, schnell reagieren können und in der Lage sein, sich gegenüber anderen durchzusetzen.

Betrachten wir ein Bundesligaspiel! Die Spielszenen wechseln außerordentlich rasch. Schnell verlagert sich das Spielgeschehen von einem Tor zum anderen Tor. Im Sprintertempo jagen die Spieler die Tabelle entlang. Wenn sich der Schiedsrichter zu weit vom Geschehen entfernt aufhält, wird er die Vorgänge nicht genau beobachten können. Fehlentscheidungen sind die Folge.

Der Schiedsrichter muss aber nicht nur konditionell fit sein, um dem Spielgeschehen folgen zu können. Er beobachtet den Spielvorgang nicht nur, sondern er muss gleichzeitig entscheiden, ob sich die Spieler regelrecht verhalten haben. Diese Aufgabe erfordert höchste Konzentration und schnelles Reagieren. Wartet er mit seiner Entscheidung zu lange, so hat sich die Situation bereits verändert, und Spieler wie Zuschauer protestieren.

Der Schiedsrichter steht immer im Blickpunkt der Kritik. Er muss sich dieser Kritik stellen wie jeder andere Sportler auch. Wer in der Öffentlichkeit tätig ist, muss bereit sein, Kritik zu akzeptieren.

Der Schiedsrichter muss sich stets bewusst sein, dass er allein entscheidet, dass von ihm weitgehend der Charakter des Spiels abhängt. Häufig werden vom Schiedsrichter Disziplin, Entschlusskraft und logisches Denken verlangt. Er ist auf sich selbst gestellt. Das muss in seinem Tun und Handeln auch zum Ausdruck kommen. Selbstverständlich unterlaufen auch dem Schiedsrichter Fehler, obwohl er alles tun wird, sie zu vermeiden.

Jede Spielleitung erfordert ein gewisses Maß an Selbstsicherheit, um auch in schwierigen Fällen Herr der Lage zu bleiben. Nicht oft genug kann betont werden, dass körperliches Leistungsvermögen die Voraussetzung für eine gute Spielleitung ist.

Schnelligkeit ist nicht nur für sein Laufen auf dem Spielfeld notwendig, sondern auch für seine Entscheidung. Je rascher eine Entscheidung getroffen wird, umso leichter wird sie von den Spielern akzeptiert.

Für den Schiedsrichter gibt es keine leichten und keine schweren Spiele. Jede Spielleitung muss er ernst nehmen und sich gewissenhaft darauf vorbereiten. Leichtfertigkeit ist immer von Übel. Für die Spieler einer Mannschaft ist jedes ihrer Spiele wichtig. Sie gehen an jedes Spiel mit Ernst und Einsatz heran. Deshalb können sie auch vom Schiedsrichter verlangen, dass er seine beste Leistung bringt.

 

 

 

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Danksagung von Ortwin Brandt