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Rollhockeyspezifischen Ausdauer
Der große Stellenwert
der Ausdauer im Leistungsspektrum der Rollhockeyspieler ist unbestritten.
Unter der Vielzahl der verschiedenen Ausdauerarten sind für den
Rollhockeyspieler insbesondere die allgemeine und die spezielle Ausdauer
von großer Bedeutung.
Dabei
ist unter allgemeiner Ausdauer die sportartunabhängige Form, die
so genannte Grundlagenausdauer oder allgemeine aerobe dynamische Ausdauer
zu verstehen.
Die
Grundlagenausdauer gewinnt für den Rollhockeyspieler moderner Prägung
einmal mehr durch die Tatsache an Bedeutung, dass sich die Laufleistungen
seit den 60er Jahren je nach Klassenzugehörigkeit verdoppelt, ja
sogar verdreifacht haben.
Eine
gute Grundlagenausdauer gewährleistet einem Spieler nicht nur eine
längere und intensivere Beteiligung am Spielgeschehen und eine
bessere Handlungs- und Reaktionsschnelligkeit, sondern auch eine schnellere
Erholungsfähigkeit.
Der Stellenwert der speziellen
Ausdauer, auch als anaerobe Ausdauer oder Schnelligkeitsausdauer bezeichnet,
wird dadurch unterstrichen, dass sich die schnellen Läufe, sowohl
hinsichtlich der Strecke als auch bezüglich ihrer Intensität
verdoppelt haben. Eine gut entwickelte spezielle Ausdauer bewirkt das
"Wegstecken" der in unregel- mäßigen Abständen
folgenden Lautbelastungen, explosiven Sprints, Dribblings und Zweikämpfen.
Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass kurzfristige Ausdauerbelastungen
ohne Bildung von Milchsäure (alaktazid) häufiger auftreten
als die Ausdauerformen, bei denen Milchsäure gebildet wird (laktazid).
Wenngleich die spezielle
Ausdauer im Rollhockeyspiel eine eigenständige Größe
darstellt, so wird sie doch in vielfacher Hinsicht von der allgemeinen
Grundlagenausdauer beeinflusst.
Da die Ausdauerfähigkeit
eine konditionell-energetische Fähigkeit darstellt, die den Spieler
einerseits befähigt, ständig wiederkehrende, intensive Belastungen
zu ertragen, und auf der anderen Seite auch in die Lage versetzt, Regenerationsabläufe
zu beschleunigen, bediente ich mich des beide Begriffe einschließenden
Terminus der "Rollhockeyspezifischen Ausdauer".

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Belastung
und Dosierung
Methoden der Belastung
Auch für das Stationstraining
gilt, dass nur dann ein Trainingseffekt erzielt werden kann, wenn nach
der richtigen Methode trainiert wird. Folglich ist das "Wie",
also die Trainingsmethode, bei dieser Form des Übens und Spielens
genauso von Bedeutung wie die Übungsauswahl, also das "Was".
Die Belastungsmethode richtet sich beim Stationstraining nach dem angestrebten
Trainingseffekt. Grundsätzlich unterscheidet man im Rollhockeytraining
vier verschiedene Grundmethoden: Dauerleistungsmethode, Intervallmethoden
( extensiv/intensiv), Wiederholungsmethode, Spielmethode.
Dauerleistungsmethode
Charakteristisch für diese Methode ist die geringe bis mittlere
Belastung innerhalb der Serien mit ungefähr einem Drittel der Höchstleistung.
Dabei wird (nahezu) ohne Pause geübt, d. h. nach einem Stationswechsel
setzt sofort die neue Belastung ein. Die Anzahl der Durchgänge
liegt zwischen eins und drei. Der Trainingseffekt zielt auf die allgemeine
Ausdauer bzw. die aerobe Kapazität ab.
Intervallmethoden
Sie sind charakteristisch durch einen systematischen Wechsel von Belastung
und Erholung (Pause).
Man unterscheidet zwei Formen:
- Extensive Intervallmethode Kennzeichnend für diese Methode ist
der hohe Umfang bei geringer bis mittlerer Intensität. Die Belastung
liegt etwa bei der Hälfte des maximalen Leistungsvermögens.
Die Pausen entsprechen der der "lohnenden" Pause (Erklärung:
siehe Seite 18). Der Übungseffekt beruht deutlich auf dem Ausdauerbereich;
insbesondere werden dadurch die allgemeine und spezielle Ausdauer als
auch die Kraftausdauer verbessert.
- Intensive Intervallmethode Diese Methode zeichnet sich durch einen
relativ geringen Umfang bei hoher Intensität aus. Die Belastung
an den Stationen liegt bei 75-90% des maximalen Leistungsvermögens.
Die Pausenlänge entspricht einer "lohnenden" Pause. Die
Trainingswirkung liegt in der Verbesserung der Schnellkraft, der Kraftausdauer
und der Schnelligkeitsausdauer.
Wiederholungsmethode
Bei kräftigenden Übungen wird hier mit hohen Belastungen von
90-100% der höchsten Leistungsfähigkeit mit relativ langen
Pausen zwischen den Serien gearbeitet. Der Beginn einer neuen Serie
setzt die vollkommene Erholung voraus. Die Übungen sollten schnellkräftig
ausgeführt werden. Auf diese Weise werden Maximalkraft, Schnellkraft
und Schnelligkeit trainiert.
Im Rollhockeytraining dient die Wiederholungsmethode fast ausschließlich
der Verbesserung des Antritts und der Sprintkraft. Sie beinhaltet das
wiederholte Durchsprinten einer kurzen Strecke (bis ca. 15 m) bei maximaler
Geschwindigkeit und einer sich jeweils daran anschließenden, vollständigen
Pause.
Spielmethode
In Ergänzung der üblichen Klassifizierungsmethoden, die ursprünglich
konditionelle Zielsetzungen hatten und später auch technisch koordinative
Ausweitungen erfuhren, wird hier der Begriff der Spielmethode eingeführt.
Er beinhaltet ausschließlich die stationäre Aneinanderreihung
von Spielformen.
Mit Hilfe der Spielmethode wird das technische, taktische und konditionelle
Rüstzeug auf der Grundlage spezieller Spielformen (1:1 ... 3:2.
..) in unterschiedlich großen Feldern und verschiedenen Aufgaben
wettkampfnah erarbeitet.
Wenngleich die Spielmethode die komplexeste Trainingsmethode darstellt,
weil sie alle speziellen Fähigkeiten des Rollhockeyspiels gleichzeitig
entwickelt, muss eingeräumt werden, dass die Erarbeitung der Grundlagenausdauer
und der Schnelligkeit ohne zusätzliche Trainingsmaßnahmen
nicht gewährleistet ist.
Belastungssteuerung
Jede Trainingsbelastung
kommt durch die Summe bestimmter Trainingsreize zustande (Belastungsgefüge).
Dieses Belastungsgefüge ergibt sich aus den verschiedenen Kombinationen
von: Reizintensität, Reizdichte, Reizdauer, Reizumfang.
Reizintensität meint auch die Stärke des Reizes, ausgedrückt
in Prozent des (individuellen) maximalen Leistungsvermögens. Wir
können sie auch als Grad der Anstrengung bezeichnen. Dabei unterscheiden
wir folgende Stufen:
Intensität |
Krafttraining |
Ausdauertraining |
Puls/Min. |
gering |
30%-50% |
30%-50% |
130-140 |
leicht |
50%-70% |
50%-60% |
140-150 |
mittel |
70%-80%
|
60%-75%
|
150-165 |
sub-maximal |
80%-90% |
75%-85% |
165-180 |
maximal |
90%-100% |
85%-100%
|
180-210 |
Nach
Martin 1977 und Harre 1973
Die Reizdichte bezieht
sich auf die zeitliche Abfolge von Belastung und Erholung. Sie kann
vereinfacht als Pausengestaltung bezeichnet werden.
Gerade in der zur Erholung zur Verfügung stehenden Zeit kann neben
der Belastung selbst ein nicht zu übersehender Trainingsreiz liegen.
Die Erholung kann grundsätzlich zwei Funktionen haben. Es kommt
entweder zum Abbau von Ermüdung, und es vollziehen sich (körperliche)
Anpassungsprozesse.
Die Reizdichte ist unabhängig von der Reizdauer und der Reizintensität.
Regel: Je höher die Intensität, desto länger die Pausen.
Die Pausen verkürzen sich allerdings etwas mit der ansteigenden
Leistungsfähigkeit.
Unter der Reizdauer
versteht man die Einwirkzeit eines Reizes bzw. einer Serie von Reizen
auf den Organismus.
Die Reizdauer ist abhängig von Trainingsinhalt und Trainingsziel.
Ist zum Beispiel die Reizdauer beim Schnelligkeitstraining zu lang,
so werden die Spieler nicht mehr fähig sein, mit maximaler Intensität
zu sprinten; auf diese Weise wird dann mehr die Schnelligkeitsausdauer
als die maximale Schnelligkeit entwickelt.
Der Reizumfang ergibt
sich aus Dauer und Zahl der Reize.
Er wird quantifiziert durch Minuten, Anzahl der Wiederholungen oder
Anzahl der Serien. Es sei nochmals darauf verwiesen, dass alle vier
Belastungsfaktoren zusammen die Gesamtbelastung ausmachen. Sie bedingen
sich gegenseitig und müssen auch stets als Gesamtheit durchdacht
werden.

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Die Pausengestaltung
Bestimmte Trainingsziele
und Trainingsinhalte machen eine unterschiedliche Pausengestaltung notwendig.
Dabei unterscheidet man zwei Formen:
- die vollständige Pause
- die unvollständige, auch "lohnende Pause" genannt.
Die vollständige Pause
ist gekennzeichnet durch einen Pulsabfall bis zur Frequenz von ca. 90
Schlägen pro Minute.
Unter dem Begriff der unvollständigen Pause versteht man im allgemeinen
das erste Drittel der zur völligen Erholung benötigten Zeit.
Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass nach dem Ende der Belastung
ein relativ rascher Abfall der Pulsfrequenz erfolgt. Diese Pause wird
deshalb als "lohnend" bezeichnet, weil im ersten Teil der
Gesamterholungszeit der Pulsabfall bereits zwei Drittel beträgt.
Bis zur vollständigen Erholung müsste man unverhältnismäßig
lange pausieren. Deshalb spricht man bis zum Erreichen einer Pulsfrequenz
von etwa 120-140 Schlägen/Minute von einer "lohnenden"
Pause oder Superkompensation. Etwa zu diesem Zeitpunkt setzt
der neue Belastungsreiz ein.

Die Art der Erholung (Pause)
richtet sich nach dem Trainingsziel.
Trainingsziele und Trainingsinhalte mit höchster Intensität
setzen eine vollständige Pause voraus. Hierzu gehören
- das Training der Schnelligkeit
und Reaktion,
- das Training der Maximal- und Schnellkraft,
- das Training der Koordination.
Die unvollständige
Pause erfordert in erster Linie Trainingsziele und -inhalte, die
eine Ausdauerkomponente beinhalten, nämlich
- beim Training der Schnelligkeitsausdauer,
- beim Training der Kraftausdauer,
- beim Training der speziellen Ausdauer.
Bei der Pausengestaltung
werden zwei Arten praktiziert
- die aktive und die
passive Pause.
Während die passive Pause mit relativer Ruhe (sitzend/liegend/stehend)
erfolgt, wird bei der aktiven Pause die Regeneration durch leichte sportliche
Übungsformen wie Traben, Dehnung, Jonglieren oder Zuspielformen
beschleunigt. Die aktive Pausengestaltung ist der passiven vorzuziehen,
weil sie im Intensitätsbereich der aeroben Schwelle einen fast
doppelt so schnellen Laktatabbau bewirkt.

Faustregeln für
die Belastungssteuerung
- Durch Training bedingte
Anpassungsvorgänge im Körper werden nur dann ausgelöst,
wenn die Reize ein Mindestmaß an Intensität und Umfang haben.
Ein Sportler (Spieler) wird durch einen einmaligen Sprint über
20 Meter keine physiologischen Anpassungsvorgänge bewirken. Erst
die 8-10malige Wiederholung dieser Sprints bei entsprechender Reizdichte,
sprich Pausenlänge, macht diese möglich.
- Trainingsintensität und Trainingsumfang stehen in einem umgekehrt
proportionalen Verhältnis zueinander. So schließt eine hohe
Trainingsintensität einen hohen Trainingsumfang aus. Als Beleg
dafür dient das Sprinttraining, das mit maximaler Intensität
nur über kurze Strecken erfolgt. Beim Ausdauertraining dagegen
läuft man im Gegensatz zum Sprint relativ langsam über einen
längeren Zeitraum.
- Die Wirkung der Reizintensität steht in enger Beziehung zum Leistungsniveau.
Während beim Untrainierten oder Rekonvaleszenten eine geringere
Reizintensität ausreicht, würde dieselbe Intensität bei
einem in guter körperlicher Verfassung stehenden Spiele nicht zur
gewünschten Wirkung führen
- Hohe Reizintensität führt zu schnellem, jedoch labilem Leistungszuwachs.
Geringe, nur knapp über der Reizschwelle liegende Reizintensität
dagegen bedingt einen langsameren, jedoch stabileren und gründlicheren
Trainingsgewinn.
- Schnelligkeits- und Krafttraining erfordern hohe, Ausdauertraining
mittlere bis geringe Reizintensität.
- Umfang und Intensität nehmen im Laufe eines Trainingsprozesses
zu. Die Erhöhung des Umfangs geht hierbei meist der Anhebung der
Intensität voraus.
Formen der Belastungssteigerung
Ein Übungsprogramm
kann nur für eine Trainingseinheit zusammengestellt werden, es
macht aber auch Sinn, ein gewähltes Programm quasi zum Standardübungsprogramm
über einen Zeitraum von 3-6 Wochen zu bestimmen.
In diesem Fall sollte das Programm progressiv gesteigert werden:
- der Übungsumfang
(z.B. Anzahl der Wiederholungen pro Station und/ oder der Rundgänge)
- die Übungsdauer (Verlängerung der Übungszeit je Station
und/ oder Anzahl der Serien)
- die Übungsintensität (Erhöhung der Zusatzlasten oder
der zu überwindenden Höhen oder Widerstände)
- die Übungsdichte (Verkürzung oder Wegfall der Pausen zwischen
den Stationen oder den Durchgängen)
- die Übungshäufigkeit (Häufigkeit des Programms pro
Woche)
Welche Belastungskomponente
im einzelnen nun erhöht wird, ist einzig abhängig von der
Zielsetzung des Trainings. Am zweckmäßigsten ist es, eine,
maximal jedoch zwei Belastungskomponenten pro Einheit zu erhöhen,
nie aber mehrere Komponenten gleichzeitig.
Belastungskontrolle
Eine exakte Kontrolle des
individuellen Leistungsstandes von Spielern lässt sich mangels
apparativer Kontrollmethoden (wie z.B. die Ermittlung der Laktatwerte
oder Bestimmung der Harnsäure) für die Mehrzahl der Trainer
nicht verwirklichen. So bleibt für die Überprüfung der
individuellen Belastung nur die Kontrolle der Pulsfrequenz per Fingermessung
- wenngleich wissenschaftlich umstritten, weil sie doch relativ ungenau
ist und damit keine differenzierten Aussagen zulässt.
Weiß man aber um die Tatsache, dass die Pulsfrequenz nicht unbedingt
im Zusammenhang mit dem Laktatwert zu bringen ist, weil der Pulswert
im allgemeinen schneller als der Laktatwert sinkt, so kann der Puls
zumindest als Indikator dienen. Sicherlich kann ein Pulswert von 120
Schlägen/Minute scheinbar eine "lohnende Pause" anzeigen,
obwohl der Laktatwert eventuell noch deutlich unter der Schwelle liegt.
Um jedoch sicherzustellen, dass auch unter dem Aspekt des Laktatabbaus
die Phase der lohnenden Pause erreicht ist, empfiehlt es sich, besonders
nach sehr hohen Belastungen, die Pausen etwas zu verlängern.
Im übrigen kann man zur Beurteilung der Belastungshöhe zusätzlich
das Verhalten und die Reaktionen der Spieler beobachten. Als Orientierungshilfe
können eine Reihe äußerer Symptome dienen, wie die Qualität
der Bewegung, Verfärbung der Haut, Umfang der Schweißabsonderung,
der Grad der Aufmerksamkeit und das allgemeine Befinden.
Zur Ermittlung der Pulswerte hat sich das Abtasten der Halsschlagader
als beste Methode erwiesen. Die Pulsfrequenz sollte dabei über
die Dauer von 10 Sekunden gezählt und mit 6 multipliziert werden,
um so den Minutenpuls zu erhalten (Alternativ: 15 Sekunden, mit 4 multipliziert).
Da es intensivere und weniger intensive Stationen gibt, ist es bei ausschließlich
unter konditionellen Aspekten zusammengestellten Rundgängen empfehlenswert,
zur objektiveren Messung des Belastungspulses nach dem Rundgang eine
für alle Spieler gleiche Übung (z. B. 30 Kniebeugen in 30
Sekunden) anzuschließen.
Ungeachtet der Infragestellung des finger- oder handgemessenen Pulswertes,
kann man, wie oben schon erwähnt, diese Werte als Indikator heranziehen,
die zumindest tendenziell Schlüsse auf den Trainingszustand der
Spieler oder die Trainingsgestaltung zulassen.
Folgende Fakten sind
von Bedeutung:
- Jugendliche haben nicht
nur höhere Ruhepulswerte, sondern auch die Differenz zwischen Ruhepuls
und Belastungspuls ist in der Regel größer.
- Physischer Stress lässt ebenso höhere Pulswerte entstehen
wie mangelnde Flüssigkeitsaufnahme oder Beeinträchtigungen
durch Infekte.
- Eine gesicherte Erkenntnis der Sportmedizin ist die Tatsache, dass
sich der Trainingseffekt an der allmählichen Verkürzung der
Erholungszeiten erkennen lässt. Der den Belastungen des Trainings
sich anpassende Organismus reagiert mit einem schnelleren Rückgang
des Pulses nach einer Belastung.
- Die Verringerung der Pulsfrequenz bei relativ gleich bleibender Arbeit
kann eben- falls als Merkmal eines verbesserten Trainingszustandes betrachtet
werden.
- Besonders bei kontinuierlicher Dauerbelastung kann die Pulsfrequenz
ein brauchbarer Indikator zur Belastungseinschätzung sein. Bei
einem Lauf mit einer Herzfrequenz von 130 Schlägen / Minute wird
im Bereich der aeroben Schwelle (entspricht 2 mmol/l Laktat) trainiert
(Regenerationseffekt). Wird dagegen mit einer Herzfrequenz von 175 Schlägen
/ Minute gelaufen, so wird im Bereich der anaeroben Schwelle (entspricht
4mmol/l Laktat) gearbeitet (in Anlehnung an Weineck, 1992).

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Methoden der Dosierung
Belastungsdosierung zur
Ausbildung sportmotorischer Eigenschaften
Grundsätzlich unterscheidet man für Rundgänge zur Ausbildung
und Verbesserung sportmotorischer Eigenschaften (Kraft, Ausdauer. ..)
drei Arten der Dosierung.
Festgelegte Zeit der
Belastung und Erholung
a) Bei dieser Grundform ist die Zeit für Belastung und Erholung
festgesetzt (z.B. 30 sec. Belastung und 30 sec. Pause). Dabei ist jeder
Trainierende bestrebt, eine möglichst hohe Wiederholungszahl pro
Serie zu erzielen. Dieser wettbewerbsähnliche Rundgang bietet sich
auch dazu an, gelegentlich die Ergebnisse auf vorbereiteten Leistungskarten
festzuhalten und auszuwerten (Effizienzkontrolle).
b) Eine weitere Organisationsform mit dem Kriterium der festgelegten
Übungszeit für Belastung und Erholung stellt der so genannte
Gruppenwettbewerb dar, bei dem man zwei Arten unterscheidet:
- Bei der ersten Möglichkeit
wird ausschließlich in Partnerform gearbeitet, d. h. beide Partner
arbeiten als "Team"; das Ergebnis ist vom Grad ihrer Zusammenarbeit
abhängig (z. B. Abspielen eines Balles).
- In der zweiten Form üben Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen
als Einzelpersonen an den Stationen. Die erreichten Wiederholungszahlen
jedes einzelnen werden nach Abschluss jeder Serie zur Gruppenleistung
addiert (z. B. Station "Liegestütz drücken": Partner
A 26 Wdh., Partner B 24 Wdh., Partner C 18 Wdh. ergibt zusammen 68 Wdh.).
Die festgesetzte Dosierung
Die bei dieser Methode festgelegten Wiederholungszahlen pro Station
ergeben sich aus angenommenen Mittelwerten. Deshalb eignet sich diese
Methode besonders gut für Gruppen mit gleichem Übungsziel
(z. B. für Rollhockeyspieler). Diese Art empfiehlt sich unter anderem
für einen Aufwärm- oder Ausdauerzirkel. Die Wiederholungszahlen
können hierzu an jeder Station auf Zetteln, Folien oder Tafeln
festgehalten werden. Eine Steigerung dieser Methode wäre es, die
Zeit für einen Rundgang zu verringern (z.B. Station I: 30x Jonglieren
des Balls mit der Rückhand, Station II: 5x Durchdribbeln eines
Slalomparcours, Station III: 30x Abspielen gegen die Bande).
Die individuelle Dosierung
Diese Methode, die ebenfalls von festgesetzten Wiederholungszahlen ausgeht,
ermittelt ihre Zahlen individuell über einen Leistungstest, den
so genannten Maximaltest. Dabei wird jeder Teilnehmer auf seine maximale
Leistungsfähigkeit an jeder Station getestet. So wird beispielsweise
ermittelt, wie viele Sit ups jeder Übende an dieser, und wie viele
Liegestütze er an jener Station maximal ausführen kann. Diese
höchste Wiederholungszahl (z.B. 48 Liegestütze) wird halbiert
(entspricht 24 Wiederholungen) und gilt dann als Wiederholungszahl für
die jeweilige Übung. Mit der halben Wiederholungszahl wird nun
die Umlaufzeit für eine Runde ermittelt, die es dann im weiteren
Trainingsprozess zu verringern gilt.
Die ermittelten Werte werden für jeden Spieler auf Leistungskarten
festgehalten und sind für jeden Spieler an jeder Station unterschiedlich.
Diese individuelle Dosierung hat allerdings den Nachteil, dass die Trainierenden
den Rundgang gesondert absolvieren müssen. Aber auch ohne die sehr
zeitaufwendigen Maximaltests kann die richtige Belastung ermittelt werden.
Dazu versucht man durch Ausprobieren die Übungen so zu dosieren
(z.B. durch schwerere Gewichte, größere Medizinbälle,
höhere Hindernisse), dass etwa 15 bis 20 Wiederholungen möglich
sind.
Belastungsdosierung zur
Verbesserung technischer, taktischer und konditioneller Eigenschaften
(Spielformen)
Um die Belastungsgrößen eines spielorientierten Stationstrainings
in Einklang mit den Trainingszielen bringen zu können, ist es unverzichtbar,
die Belastungsfaktoren (Reizintensität, Reizdauer, Reizdichte,
Reizumfang) mit der Struktur der rollhockeyspezifischen Beanspruchung
unter Berücksichtigung der aktuellen Leistungsfähigkeit der
Spieler abzustimmen.
Damit man diesen Forderungen gerecht werden kann, ist einmal mehr auf
den Zusammenhang zwischen inhaltlicher und methodischer Gestaltung einer
Spielform einerseits und der damit verbundenen Belastungswirkung andererseits
zu verweisen.
Folgende Faktoren nehmen Einfluss auf die Wirkungsweise einer Spielform:
- Anzahl der Spieler
- Spielfeldgröße (auch Platzbeschaffenheit)
- Spielregeln
- Dauer des Spiels
In der Praxis gilt es,
folgende Überlegungen in die Planung einfließen zu lassen:
a) Anzahl der Spieler
- Eine höhere Anzahl
von Spielern im gleich großen Feld bewirkt einen höheren
Zeitdruck bei Ballbesitz, ein gehäuftes und intensives Zweikampfverhalten
verbunden mit einem erhöhten (Spiel- )Tempo.
- Weniger Spieler im gleich großen Feld bedingen eine zunehmende
Laufintensität bei geringer werdendem Druck durch den Gegner.
- Die Änderung des Gleichzahlverhältnisses in ein Unterzahlverhältnis
erfordert mehr Konzentration und höhere Laufintensität, mehr
Durchsetzungsvermögen, erhöhten Zeitdruck und im taktischen
Bereich ein Raumdeckungsverhalten.
b) Spielfeldgröße
- Die Vergrößerung
des Spielfeldes bei gleich bleibender Spielerzahl bringt, durch längere
Laufwege bedingt, eine Erhöhung des Belastungsumfangs bei gleichzeitiger
Abnahme der Laufintensität mit sich. Darüber hinaus kommt
es zu längeren Handlungsspielräumen, weniger Ballkontakten
und zu weiträumigerem Spiel.
- Die Verkleinerung des Feldes bei gleich bleibender Anzahl der Spieler
fordert zu vielen kleinen Antritten, verbunden mit häufigen Ballkontakten
und Zweikämpfen heraus. Außerdem entstehen ständig Pressingsituationen.
Der erhöhte Zeitdruck setzt neben einem hohen Maß an Konzentration
eine verstärkte Antizipationsfähigkeit (vorstellungsmäßige
Vorwegnahme einer Handlung oder Bewegung) sowie ein höheres Maß
an Spielübersicht voraus.
c) Spielregeln
- Mit der Beschränkung
der Ballkontakte steigt die Anforderung an die Konzentration, Antizipation
und Handlungsschnelligkeit. Das Spiel ohne Ball rückt stärker
in den Mittelpunkt, gleichzeitig aber wird jeder Spieler häufiger
in Besitz des Balles gelangen.
- Die Errichtung mehrere Tore schult in erster Linie das Raumdeckungsverhalten,
die Spielübersicht und das periphere Sehen. Läuferisch entsteht,
je nach Anzahl und Lage der Tore, ein geringer bis erheblicher Mehraufwand.
d) Dauer des Spiels
- Die Spieldauer steht in
enger Beziehung zur Anzahl der am Spiel beteiligten Spieler bzw. auch
in Relation zur Spielfeldgröße.
- Längere Spielzeiten sind möglich; je höher die Anzahl
der Spieler (z. B. 5: 5) in einem entsprechend großen Spielfeld
(z. B. halbes Spielfeld) sind.
- Ist dagegen die Spielerzahl in einem adäquat verkürzten
Raum gering, um so kürzer fällt die Belastungszeit aus (z.
B. 2: 2 in einem auf 20 m verkürzten Raum zwischen 2 von Torhütern
besetzten Toren).
- Die im folgenden aufgeführten Angaben können nur als Orientierungshilfe
dienen und sind nicht als verbindlich anzusehen. Die in der Tabelle
bewusst enthaltene Streubreite der Belastungs- bzw. Erholungszeiten
soll unter Berücksichtigung der spezifischen Aufgabenstellung (z.B.
Spiel Mann gegen Mann), der körperlichen Verfassung der Spieler,
der Spielfeldgröße (z.B. verkürzter Raum), des Regelwerks
(z.B. Zonen mit unterschiedlichen Vorgaben bezüglich der Ballkontakte),
der Platzbeschaffenheit (z.B. rutschiger Boden) und der Trainingsintention
(z.B. Verbesserung des Zweikampfverhaltens) situativ festgelegt werden.
Spiel |
Belastunszeit |
Erholungszeit |
1:1 |
30
-45sec. |
2-4
min. |
2:2 |
1-2
min. |
2-3
min. |
3:3 |
2-3
min. |
2-3
min. |
5:5 |
5-10
min. |
90
sec. |
6:6 |
6-15
min. |
1
min |
- Im Jugendbereich sind
die Belastungszeiten mit jeder jüngeren Altersklasse weiter herabzusetzen,
die Erholungszeiten können beibehalten werden.
- Bei den Unter- /Überzahlspielformen sind die Belastungszeiten
ebenfalls zu reduzieren.
- Bei der Dauer und Intensität der Belastung ist zu berücksichtigen,
dass gelegentlich durch organisatorische Probleme (z.B. Ball rollt durch
die Barriere/springt über Bande) Abweichungen auftreten können
und sich somit die Intensität verändern kann.
- Die Belastungszeit eines Rundgangs, der sich aus einer Spiel- und
Laufstation zusammensetzt, kann beispielsweise auch durch die Laufpartei
bestimmt werden. Hierbei absolviert die Laufpartei einen Parcours oder
abgesteckten Rundkurs auf der Bahn einmal oder mehrmals, während
zwei andere Parteien gegeneinander spielen. Das Spiel endet mit dem
Eintreffen des letzten (vorletzten Läufers). Selbstredend ist die
Rundenvorgabe so zu gestalten, dass sie der Belastungszeit der Trainingsintention
entspricht (z. B. Erarbeitung und Stabilisierung der Grundlagenausdauer).
Betont man bei diesem Rundgang den Turniercharakter, so erhöht
sich der Anreiz bei dieser Art von Belastungsdosierung besonders deshalb,
weil die Gruppen nicht nur bestrebt sind, die vergleichsweise besten
Zeiten zu laufen, sondern auch, den gegeneinander spielenden Teams bei
entsprechend kurzer Lauf- und damit Spielzeit weniger Tore zu ermöglichen.
Zusammenfassend gilt:
Kürzere, intensive Spielzeiten in kleineren Gruppen und engeren
Räumen simulieren am ehesten das Wettkampfspiel, längere Spielzeiten
in größeren Spielfeldern und Gruppen akzentuieren mehr die
Ausdauer. Ungeachtet aller Empfehlungen und Orientierungshilfen gilt
für jeden Trainer eine Spielform inhaltlich abzuändern, zeitlich
zu verkürzen, die Pausen zu verlängern oder gar abzubrechen,
wenn die Konzentration, Koordination und die Spielqualität nicht
mehr den Anforderungen entspricht.

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Planung und Durchführung des Stationstrainings
Für das Rollhockeytraining
lassen sich drei verschiedene Grundformen eines Stationstrainings ableiten:
1. Alle Stationen
beinhalten verschiedene Übungsformen zu nur einem Trainingsschwerpunkt.
Zu dieser Grundform gehört der eingangs geschilderte, systematische
Belastungswechsel verschiedener Muskelgruppen (Beinmuskulatur, Bauch,
Rücken, Schulter, Arm) oder Organbereiche. Diese Belastungsfolge
zielt auf die Verbesserung der motorischen Grundeigenschaften (Kraft,
Schnelligkeit, Ausdauer) ab. Hierbei wird gezielt auf einen Wechsel
von Belastung und Erholung mit unvollständigen Pausen hingearbeitet,
mit der Intention, neben lokaler Kraft auch das Herz-Kreislauf-System
bzw. die Ausdauer zu schulen. Es ist allerdings auch denkbar, einen
Rundgang zusammenzustellen, der insbesondere die Beinmuskulatur akzentuiert
oder dass beispielsweise die beim Rollhockeyspieler so oft vernachlässigte
Rumpfmuskulatur hauptsächlich belastet wird.
Ebenso in diese Rubrik der identischen Trainingsschwerpunkte gehören
jene Belastungsformen, die ausschließlich technische Elemente
wie Jonglieren des Balles, Zuspiel- oder Dribbelformen zum Schwerpunkt
des Rundgangs machen.
2. Eine weitere Möglichkeit
eröffnet sich, indem Technikformen unter erschwerten Bedingungen
oder aber im systematischen Wechsel mit konditionsfördernden Übungen
zusammengestellt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei
technisch-konditionellen Zirkeln die technischen Elemente bereits gut
beherrscht werden müssen.
3. Die anspruchsvollste
Form eines Stationstrainings stellt jene komplexe Form dar, in der technische,
taktische und konditionelle Aufgaben kombiniert werden (Spielformen).
Bei dieser Konzeption gilt es allerdings, geringe Abstriche hinsichtlich
einer allseits adäquaten Belastungsintensität und einer präzisen
Leistungsermittlung zu machen.
Drei Planungsschritte
Ein auf die Anforderungen
des Rollhockeyspiels ausgerichtetes Stationstraining kann entsprechend
den vorhandenen Übungsmöglichkeiten und insbesondere je nach
Zielsetzung des Trainings in den vielfältigsten Formen praktiziert
werden. Die Planung dazu erfolgt in drei Schritten. Dabei kann folgender
Fragenkatalog als Orientierungshilfe dienen.
1. Planungsschritt: Situationsanalyse
a) In welcher Trainingsphase
(Vorbereitungs-, Wettkampf-, Zwischen- oder Übergangsphase) befindet
sich die Mannschaft augenblicklich!
b) Welche Trainings- bzw. Spielbelastung ging voraus!
c) Wann folgt die nächste Spiel- oder Trainingsbelastung!
d) Welche technischen, taktischen und/oder konditionellen Schwächen
offenbarte das vergangene Spiel!
e) Welche Anforderungen wird das kommende Spiel in technischer, taktischer
und konditioneller Hinsicht stellen!
f) Welche Spieler bedürfen der Schonung bzw. eines (zusätzlichen)
gesonderten Programms!
g) Welches langfristige Ziel verfolgt die Mannschaft in taktischer Hinsicht!
2. Planungsschritt: Abwägen
von Zielen, Inhalten und Bedingungen
a) Wie heißt das Trainingsziel!
Was soll erarbeitet, verbessert oder fortgesetzt werden!
b) Ist das Trainingsziel inhaltlich eher durch ein technisch-konditionell
oder komplex akzentuiertes Training erreichbar!
c) Wie viele Spieler werden voraussichtlich am Training teilnehmen!
(1. Mannschaftskader - Erweiterter Kader - 1. und 2. Mannschaft)
d) Stehen ein, zwei, drei - (eventuell kein) Torhüter zur Verfügung!
e) Mit welchen Gruppengrößen (Partnerform, Dreier- oder Vierergruppen)
lassen sich die Trainingsziele am besten umsetzen!
f) Welche räumlichen Verhältnisse treffe ich an! Steht ein
ganzer oder halber Platz zur Verfügung, ist die Halle in Relation
zur Anzahl der Teilnehmer groß oder klein!
g) Welche Trainingsgeräte stehen in welcher Anzahl zur Verfügung!
h) Ist die Aufwärmphase inhaltlich, organisatorisch und methodisch
mit dem Trainingsschwerpunkt verknüpfbar!
i) Welche Spiel- und Übungsformen bzw. Trainingsmethoden werden
dem gesetzten Trainingsziel am ehesten gerecht!
j) Welche Dosierung ist dem Trainingsziel angemessen!
3. Planungsschritt: Zusammenstellung
eines Rundganges
In Abhängigkeit des
Trainingsziels und der Trainingsinhalte gilt es, sich für eine
Grundform des Stationstrainings zu entscheiden. Die folgenden Leitlinien
für die Zusammenstellung eines Rundganges sind entsprechend den
verschiedenen Durchführungsformen aufgelistet:
3.1) Rundgang zur Verbesserung
der physischen Leistungsgrundlagen
- Die Anzahl der Stationen
sollte aus Gründen der Überschaubarkeit zwischen 4 und maximal
6 Stationen liegen.
- Die Übungsauswahl sollte so erfolgen, dass auch leistungsschwächere
Spieler die Übung mindestens in der Grobform ausführen können.
- Alle Übungen sollten zählbar sein.
- Die Wahl der Geräte hat sich den Gegebenheiten der Sporthalle
anzupassen, was sich nicht zuletzt günstig für die Auf- und
Abbauzeit auswirkt.
- Bezüglich der physiologischen Belastung ist auf eine abwechslungsreiche
und möglichst umfassende Schulung im Sinne des geplanten Trainingsziels
zu achten.
- Die Dosierung der Belastung sowie der Schwierigkeitsgrad der Übungen
ist entsprechend dem Alter (Jugend/Senioren) und dem Leistungsniveau
zu wählen.
3.2) Rundgang zur Verbesserung
der Technik (technische Elemente)
- Bei der Auswahl von Übungen
gilt es zu klären, ob der Rundgang ein spezielles Thema (z. B.
Koordination) als Schwerpunkt haben soll oder ob eine umfassende, vielseitige
Technikschulung (z.B. Passtechnik, Ballan- und -mitnahme) in den Mittelpunkt
rückt.
- Alle Übungen sollten zählbar sein, vor allem, wenn ein Rundgang
als Wettbewerb ausgelegt ist, bzw. für den Fall, dass die Ergebnisse
auf Leistungskarten festgehalten werden sollen.
3.3) Rundgang mit technisch-konditionellen
Elementen
- Bei der Zusammenstellung
eines technisch-konditionellen Rundganges unterscheidet man drei Formen.
a) Rundgang, bei dem sich stets eine technische mit einer konditionellen
Übung abwechselt (z. B. Station 1: Jonglieren des Balles - Station
2: Hürdensprünge)
b) Rundgang, dessen Übungen stationsintern einen ständigen
Wechsel vorsehen (z.B. Partner A jongliert - Partner B drückt 10
Liegestütze, anschließend erfolgt ein Wechsel, bis erneut
10 Liegestütze absolviert sind...). Ziel: Technikstabilisierung
unter Ermüdung.
c) Rundgang mit Übungsformen, die sowohl technisch als auch
konditionell akzentuiert sind (z.B. Tempodribbling um Slalomreihe mit
anschließendem Rückpass zum Partner und darauf folgendem
Umsprinten einer Wendemarke). Wegen unterschiedlicher Belastungsstruktur
dieser Formen sollte die Zusammensetzung eines Rundganges nur aus Übungen
jeweils einer Form erfolgen.
- Beim Stationsbetrieb in
Dreier- oder Vierergruppen sind die Übungen so zu konzipieren,
dass ein effektiver Übungsrhythmus ohne Wartezeiten für die
Spieler an den Stationen gewährleistet ist. Kehrt beispielsweise
ein Spieler bei einer Pass-Lauf-Kombination zu früh zum Ausgangspunkt
zurück oder hat noch zwei Partner vor sich, so ist dessen Laufweg
zurück zum Start zu verlängern oder zu erschweren.
- Bei Dribbel- bzw. Jonglierparcours empfiehlt es sich zwecks Vermeidung
von Staus, die eine oder andere Übung als Ausweichstation doppelt
anzubieten.
3.4) Rundgang nach der
Spielmethode
- Die Auswahl der Spielformen
ergibt sich einerseits aus den Erkenntnissen des letzten Spiels und
den Anforderungen der anstehenden Partie unter Berücksichtigung
der körperlichen und psychischen Verfassung der Spieler, des zur
Verfügung stehenden Platzes (halbe oder ganze Halle.
- Es ist durchaus sinnvoll, bei der Zusammenstellung der Spielformen
gelegentlich auf bereits bekannte Formen zurückzugreifen. Zum einen
bedürfen sie weniger Erklärungen, zum anderen wird dadurch
ein bereits erarbeiteter Schwerpunkt vertieft und verfeinert.
- Spielerische Rundgänge sind bezüglich des Schwierigkeitsgrades
und der Belastungsdosierung altersangemessen (Jugend/Senioren), aber
auch entsprechend dem Können- und Leistungsstand (Spielklasse)
zu wählen.
- Spielformen mit Torabschlüssen sind spielerischen Übungsformen
(ohne Torabschluss) vorzuziehen, weil sie eine höhere Zielgerichtetheit
in sich bergen und weil sie nicht zuletzt einen höheren Aufforderungscharakter
haben.
- Bei der Zusammenstellung der Gruppen ist es zwingend notwendig, auf
homogene Teams zu achten. Sie gewährleisten eine größere
Chancengleichheit der aufeinander treffenden Mannschaften und tragen
somit zur größeren Trainingseffizienz bei.
- Das Regelwerk oder die Vorgaben in Spielformen oder spielerischen
Übungsformen dürfen keineswegs zu kompliziert sein. Die Art,
wie Tore oder Punkte erzielt werden, muss klar definiert sein und darf
keinen Anlass zu Diskussionen während des Spiels geben.
- Aus Gründen der Praktikabilität ist es angezeigt, auf vorhandene
Spielfeldmarkierungen zurückzugreifen.
- Spielformen bedürfen einer angemessenen Anlaufzeit. Haben Sie
etwas Geduld, und resignieren Sie nicht vorschnell, wenn Sie die Vorstellungen
nicht sofort umgesetzt sehen.
- Um ein hohes Maß an Trainingseffektivität zu bewirken,
sollten genügend Ersatzbälle in den Toren (Hütchentoren)
oder entlang der Bande bereitliegen, um das zeitraubende Beschaffen
von Bällen zu vermeiden.
- Spielformen mit hoher Intensität erfordern adäquate Erholungspausen,
die es unbedingt zeitlich und inhaltlich einzuplanen gilt. Es ist wichtig,
darauf hinzuweisen, dass das Erfolgsrezept beim Einsatz von Spielformen
in der Herstellung optimaler Verhältnisse von Belastung und Erholung
liegt.
- Die in den Spielformen erarbeiteten Themen sollten stets Schwerpunkt
des Abschlussspiels sein.

aaaa
Aufbau der Stationen
- Den zeitraubenden Aufbau
der Stationen kann man auf zweierlei Arten einschränken:
Zum einen kann der Trainer während eines Aufwärmspiels, einer
Einlauf- oder Dehnphase den Aufbau der Stationen selbst vornehmen. Noch
besser ist es, den Rundkurs schon vor Trainingsbeginn aufzubauen. Diese
Möglichkeit greift jedoch nur, wenn z.B. die Stationen in der Aufwärmphase
nicht hinderlich sind.
Zum anderen besteht die Möglichkeit die Stationen mit Hilfe der
Spieler aufzubauen. Hier ist es gelegentlich vorteilhaft, eine grobe
Skizze zu fertigen, die den Rundgang abbildet. Anhand dieses Planes
können dann eigens vom Trainer bestimmte Spieler die Geräte
gleich am richtigen Standort aufbauen. Der Trainer selbst ist in dieser
Phase ausschließlich Organisator.
- Die Anordnung der Stationen sollte übersichtlich gestaltet sein,
was einen reibungslosen Stationswechsel begünstigt. So gibt es
neben den Varianten, die Stationen kreisförmig, elyptisch oder
im Viereck anzuordnen, die Möglichkeit, die Stationen entlang einer
Bande Linie aufzureihen oder aber, bei vermehrten Laufstationen, in
konzentrischer Form aufzubauen. Die Platzierung von Stationen mit Spielformen
wird im wesentlichen von den Toren bestimmt.
- Manche Rundgänge erfordern eine große Anzahl von Markierungshütchen,
die gelegentlich nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Hier
kann man Abhilfe schaffen, indem zur Abgrenzung von Spielfeldern verstärkt
auf vorhandene Linien zurückgegriffen wird und Bälle, Medizinbälle,
Reifen, Seile, Stäbe oder Erkennungstrikots als Markierungs- bzw.
Wendemarken benutzt werden.
Im übrigen bietet der Fachhandel so genannte "Markers"
an. Das sind verschiedenfarbige, stapelbare und leicht transportable
Plastikteller, die sich für diese Zwecke bestens bewährt haben.
- Eine optische Orientierungshilfe für die Spieler ist es, wenn
zusammengehörende Laufstrecken oder verschiedene Spielfelder mit
entsprechend unterschiedlichen Hütchenfarben benutzt werden.
- Verfügt man sowohl über so genannte "Markers"
als auch über herkömmliche Hütchen, so ist es beispielsweise
möglich, die Begrenzungslinien mit den "Markers" zu kennzeichnen,
die Tore und Dribbellinien durch die Hütchen.
- Bei der Abgrenzung der Stationen, gleich ob Spielfeld oder Laufstrecke,
darf es nicht zu Überschneidungen kommen, d. h. es ist auf eine
klare Abgrenzung zu achten.
- Der Stationsabbau lässt sich am besten organisieren, wenn jede
Gruppe jene Station abbaut, an der sie zuletzt tätig war.

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Die Programme für die Praxis
- Alle Programme setzen
eine adäquate Erwärmung voraus.
- Die angegebenen Spielfeldmaße sind nicht verbindlich. Sie gelten
als Anhaltspunkt und richten sich nach dem technisch-taktischen Vermögen
der Mannschaft bzw. nach den konditionellen Zielsetzungen bzw. den räumlichen
Gegebenheiten.
- Auch die angeführten Belastungs- und Erholungszeiten können
jederzeit situativ abgeändert werden. Sie dienen nur als Orientierungshilfe.
- Manche Spielformen sind auch auf andere Gruppengrößen übertragbar,
was allerdings eine Veränderung der Spielfeldmaße und der
Belastungsgrößen bedingt.
- Etliche Rundgänge sehen keine Torhüter vor. In solchen Fällen
gibt es mehrere Möglichkeiten, die Torhüter im Training sinnvoll
zu integrieren:
a) Die Torhüter arbeiten eigenverantwortlich oder nach Vorgabe
des Trainers.
b) Die Torleute werden von einem speziellen Torwarttrainer oder Co-trainer
beschäftigt.
- Bei Rundgängen, die nur einen Torwart vorsehen, jedoch zwei Torhüter
zur Verfügung haben, bietet es sich an, dass beide im Wechsel das
Tor oder aber sie absolvieren abwechselnd ein spezielles Gymnastik-,
Sprung- oder Kräftigungsprogramm.
- Bei der Anzahl der Geräte wurde stets von optimaler Geräteausstattung
ausgegangen. Insbesondere die vorgegebene Anzahl an Hütchen wirkt
oft abschreckend bzw. unrealistisch. Meist kann die Zahl der Markierungshilfen
problemlos reduziert werden. Die angeführte Zahl dient vor allem
auch der bestmöglichen Veranschaulichung der Stationen auf den
Skizzen.
- Die Zuordnung einiger Programme zu bestimmten Themenbereichen nahmen
sich teilweise schwierig aus. So wurden beispielsweise Programme, die
sich aus Spielformen und Torschussübungen zusammensetzten, nicht,
wie man durchaus vermuten könnte, dem Themenkomplex "Mischformen"
zugeordnet, sondern wegen des teilweise spielnahen Charakters der Torschussübungen,
dem Bereich der "Spielformen" zugeteilt.
Auch die Zuweisung bestimmter Programme zu den entsprechenden Gruppengrößen
gestaltete sich nicht immer ganz unproblematisch. So bleibt für
Sie sicherlich im einen oder anderen Fall strittig, ob manche Programme
besser unter der Rubrik "Zweiergruppe" bzw. "Vierergruppe"
zu katalogisieren oder ob andere Programme eher in "Sechsergruppen"
anstatt in "Dreiergruppen" einzuordnen gewesen wären.
Viele
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