Der Umgang mit Problemen

Der Umgang mit Problemen gehört zu einem sehr großen Anteil zur Rolle des Trainers. Egal wo Leute miteinander in schweren und intensiven Situationen zusammen arbeiten (im Beruf oder im Sport), sind Probleme zwischen den Teilnehmern, dem Chef oder dem Trainer vorprogrammiert. Der Weg diese Probleme zu lösen, sind abhängig von dem Respekt, den die Spieler dem Trainer entgegenbringen. Auch können die Spieler eine aktive Rolle spielen, um Probleme untereinander selbst zu lösen.

Problembeispiele:

Verspätung

Es müssen Regeln erstellt werden, um Verspätungen im Training, an Spieltagen, bei Abfahrten, Besprechungen usw. zu vermeiden. Strafen wie: länger trainieren, extra Aufgaben wie Liegestützen oder Kniebeugen, beim nächsten Spiel aussetzen oder im Extremfall Ausschluss aus der Mannschaft, sind einige Methoden das Problem zu lösen.

Der Trainer ist in einer angreifbaren Position, wenn er Verspätungen bei den Mannschaftsaktivitäten passiv duldet. Wenn Regeln existieren, müssen sie eingehalten werden. Der Trainer muss sicher sein, dass er alle Gründe für eine evtl. Verspätung erfährt, bevor er handelt. Das Auto hatte eine Panne, Spieler X kann nicht früher Feierabend machen, eine Krankheit ist aufgetreten... dies sind alles legitime Gründe die eine Verspätung rechtfertigen. Ein gutes Kommunikationssystem sollte aufgebaut werden. Der Trainer, der Manager, der Betreuer oder sogar ein Mitspieler kann angerufen werden, falls man nicht pünktlich oder überhaupt nicht kommen kann. Es ist sinnvoll und wichtig die anderen Spieler zu informieren, warum X oder Y nicht anwesend ist. In einigen Mannschaften ist es der Kapitän, der für die Einhaltung der Pünktlichkeit zuständig ist.


Eigenes Missverhalten

Dies kann von der nicht eingehaltenen Ruhezeit (bei Auswärtsübernachtungen), bis zum Drogen- oder Alkoholproblem gehen. Negatives Verhalten gegenüber Gegnern, Schiris, Fans und Medienvertretern oder irgendeine Aktion die den Namen des Vereins schaden kann. Es ist wichtig, dass die Erwartungen an die Spieler klar dargestellt werden. Alle Fakten müssen bekannt sein, bevor gehandelt wird. Der Trainer und die Mannschaft müssen Verhaltensregeln haben und gleichzeitig sollten die Strafen für falsches Verhalten bekannt sein. Die Strafen können, abhängig von der Schwere des Vergehens, von der Ermahnung bis zum Ausschluß aus dem Kader reichen.

Jedes Jahr verpassen einige Spieler die großen oder wichtigsten Veranstaltungen, weil sie die Zeit des zu Bettgehens nicht achten. Manche werden vom Kader ausgeschlossen wegen beleidigendem Verhalten gegenüber dem Verein oder Vereinsvertretern. Einige Spieler brauchen professionelle Unterstützung, wie in Fällen von Drogen- oder Alkoholabusus. Dies muss als Lösungsmaßnahme unbedingt in Betracht gezogen werden. Das Aussuchen von Spielern mit einem guten Charakter ist ein langer Weg bei der Lösung von Problemen, bevor sie auftreten.

Arbeitsmoral

Einige Spieler arbeiten nicht hart genug bei den Punktspielen oder beim Training. Das kann zu einem großen Problem werden, wenn die Topathleten keine gute Arbeitsmoral haben. Der Trainer muss handeln, um den Respekt der anderen Spieler zu erringen. Die frühzeitige Bekanntgabe, dass harte Arbeit im Training erwartet wird, ist eine mögliche Lösung. Wenn einige nicht mitziehen, muss der Trainer reagieren.

Man kann mit dem Spieler sprechen (unter 4 Augen). Wenn die Situation sich nicht verbessert, muss man das Training stoppen und dem Spieler, gegenüber der Gruppe informieren, dass sein Verhalten ihm und der Mannschaft schadet. Wenn es trotzdem so weiter geht, sollte man die Vereinsvertreter einbeziehen. In letzter Instanz muss der Spieler den Kader verlassen.

Wenn die Mannschaft oder bestimmte Spieler sich nicht hart engagieren, muss der Trainer handeln. Wenn nicht, wird die Situation sich verschlimmern und der Trainer wird als schwach abgestempelt. Die Athleten müssen wissen welche Arbeitsmoral erwartet wird.

Ich betone: Wenn die Topathleten beim Training oder bei Spielen diejenigen sind, die am härtesten arbeiten, dann werden die anderen Spieler ihrem Beispiel folgen. Aber wenn der Star nicht hart genug arbeitet, ist die Entstehung einer niedrigen Arbeitsmoral in der Mannschaft vorprogrammiert.

Probleme zwischen den Spielern oder mit dem Trainer

Selten arbeitet eine Gruppe von Menschen zusammen, ohne dass Probleme entstehen. Klar, dass im Sport, wo der Wettbewerb sehr intensiv ist, die Emotionen hoch kochen, Probleme zwischen den Beteiligten auftreten. Der Trainer muss gegenüber solchen Problemen wach sein. Der Kapitän, der Stellvertreter oder der Betreuer können natürlich dabei helfen. Die Probleme müssen so früh wie möglich gelöst werden, am besten gleich nachdem sie aufgetreten sind. Manchmal, wenn es sich um einen wichtigen Spieler handelt, können interpersonale Probleme toleriert werden. Ich wiederhole es noch einmal, Kommunikation ist der wichtigste Schlüssel bei der Problematik Spieler-Spieler oder Spieler-Trainer und muss so schnell wie möglich gesucht werden.

Jedes Mal wenn ein Trainer eine neue Gruppe betreut, sind neue Probleme auf der Tagesordnung. Der Trainer muss den Spielern seine Philosophie, seine Erwartungen und seine Ziele klar formulieren. Er muss am Anfang der Saison, zu Beginn des Trainings vieles wiederholen, um den Athleten eine klare Richtlinie zu geben. Es gibt überall bestimmte Athleten die unter der Leitung bestimmter Trainer oder bei bestimmten Vereinen nicht spielen möchten. In diesem Fall ist es für beide Parteien besser ihren eigenen Weg zu gehen. Doch viele Probleme können durch effektive Kommunikation gelöst werden.

Auswahl von Athleten mit gutem Charakter; Verhaltensregeln erstellen; schnelle, bestimmend aber faire Antworten auf Probleme, - dies sind die wichtigsten Aspekte einer guten Führung.

Denk aber daran: "Wenn du keine Probleme haben möchtest, sei kein Trainer!" Die Effektivität des Trainerdaseins ist oft davon bestimmt, wie er mit den Problemen, die täglich im Verein auftreten, umgeht und wie er sie löst.

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