Mein Lieblingsspieler

Nach 20 Jahren Trainertätigkeit in dieser tollen Sportart, ist die Zeit gekommen, euch zu sagen, wer mein Lieblingsspieler ist. Jeder Trainer hat einen und ich bin da keine Ausnahme.

Der Spieler von dem ich spreche, ist von mir selten hervorgehoben worden, aber ich weiß, dass er das größte Herz von allen hat. Und ich weiß auch, dass er immer sein Bestes gibt.

Er ist derjenige, der sich sowohl auf, wie auch außerhalb des Spielfeldes, um seinen Kameraden kümmert. Er ist derjenige, der immer wieder Wert darauf legt, dass die Mannschaft sich auch außerhalb des Vereins trifft. Und wenn ein Photo gemacht wird, sorgt er dafür, dass alle darauf sind.

Er ist der, der die Wörter Citius, Altius, Fortius versteht und jeden Tag hart versucht sich zu verbessern, als Spieler und auch als Person.

Er ist der, der um eine Situation positiv zu lösen, den Kopf hineinsteckt, wo andere nicht mal ihre Füße oder ihren Schläger hineinstecken würden. Der, der immer bis zur Ermüdung läuft, der sich immer anbietet ohne das er gefragt wird. Der, der durch sein Verhalten als Vorbild dient.

Er ist der, der sich schon 15 Minuten vor Trainingsbeginn aufwärmt und als letzter die Bahn verlässt.

Mein Lieblingsspieler ist derjenige, der die Balance zwischen Humor und maximaler Anstrengung schafft.

Er ist sympathisch. Er versteht, dass dem Verlieren und dem Gewinnen Zeiten gesetzt sind, im Unterschied zur Freundschaft, die für immer andauern kann.

Er ist der, der viele Spieltage lang kein Tor schießen konnte, bis er gelernt hatte es zu tun. Er ist der, der später das Spiel mit seinem Tor entschieden hat und heute regelmäßig trifft.

Er ist der, der eine Mannschaftsregel gebrochen hat, die Bestrafung ohne ein Wort akzeptierte, ohne andere zu beschuldigen, und danach nie mehr diese Mannschaftsregel gebrochen hat.

Mein Lieblingsspieler ist der, der sich beim Spiel verletzt hat, aber in Freundschaft mit dem Verursacher auseinander ging. Er kam weiter zum Training, um während des Heilungsprozesses zu helfen. Dadurch lernte er den Blickwinkel des Trainers kennen und konnte seiner Mannschaft helfen.

Er ist der, der kurz vor Ende eines Spieles einen Fehlpass gemacht hat, und der sich nicht zu mir umgedreht hat, um Antworten zu bekommen. Stattdessen hat er kurz reflektiert und den Rest der Spielzeit Fehlerfrei gespielt.

Er ist der, der eine Korrektur akzeptiert ohne zu denken, dass ich ihn fertig machen möchte.

Mein Lieblingsspieler ist der, der den Teamgeist in die Höhe bringt, durch Wörter, Dasein, Humor und Unterstützung. Derjenige der um jeden Ball kämpft, der im Training und im Spiel alles gibt.

Er ist derjenige, der Wörter besser benutzen kann als ich, derjenige der mit mir die Eingebungen teilt, wenn er den Mitspielern Nicknames gibt, wie "Terminator" oder Rambo.

Er ist der, der ohne Tamtam ausgewechselt wird, der, der egal ob auf dem Feld oder auf der Bank ein Teil der Mannschaft ist. Der, der versucht die Pläne des Trainers zu verstehen, und seine Kollegen motiviert, wenn diese auf die Bahn gehen.

Mein Lieblingsspieler ist der, der mich fragt... "Trainer, wie kann ich mich bei _____________ verbessern?". Er fragt nicht, was er falsch macht, sondern fragt: "Trainer, was brauche ich, um beim nächsten mal das oder dies richtig zu machen?"

Mein Lieblingsspieler ist der, der nie sagt oder denkt: " Ich weiß alles... ich bin der Beste!, da er weiß, dass er ab diesem Moment anfangen würde schlechter zu werden.

Merke dir: Egal auf welchem Untergrund gespielt wird (Schnee, Eis, Wasser, Holz, Sand oder Gras), die Mannschaft ist immer das wichtigste Element des Spieles, nicht der Spieler A oder B, auch wenn sie denken, die Besten zu sein.

Wenn man einen Vereinsvertreter fragt, was man braucht, um Erfolg zu haben, ist die Antwort oft: "Talent".

Nicht alle Trainer bekommen jedes Jahr "Talente" vor die Tür gesetzt. Aber ich hoffe, dass jeder Trainer jedes Jahr einen Lieblingsspieler in die Mannschaft bekommt. Diese Spieler haben mir beigebracht, unabhängig von gewinnen oder verlieren, wo das Wichtigste liegt.

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