Wissen und Kommunikation

Zum Beispiel:

Wir sind in der Vorbereitung, du hast zwei Torhüter und du lässt jeden von ihnen immer eine Halbzeit spielen. Du findest es fair dem Ersatztorwart die Chance zu geben, einen Stammplatz zu erreichen. Und dem Stammtorwart die Chance zu geben, dass er zeigen kann, warum er bis jetzt die Nr.1 war.

In dem Moment, hast du die beste Lösung für die Situation gefunden. Aber wenn der "Stammtormann" vor der Mannschaft die Entscheidungen des Trainers in Frage stellt, macht er eine Tür für zukünftige Konflikte auf, besonders wenn auf die Forderungen des Spielers mit einer Überreaktion von dir geantwortet wird.

Natürlich muss man dem Spieler und auch der Mannschaft sagen, dass der Weg nicht richtig war. Wenn der Spieler uneinsichtig bleibt und weiter laut Kritik übt, muss er mit Konsequenzen (Geldstrafe, Suspendierung oder sogar mit Vereinsausschluss) rechnen.

Aber ist das die Lösung im Amateurbereich? Manchmal schon, aber oft nicht.

Wissen und Kommunikation.

Es ist wichtig zu wissen wen wir trainieren. Der Trainer muss sich Zeit nehmen, seine Spieler kennen zu lernen. Man sollte eine Beziehung zu den Spielern entwickeln auf der Basis von offener und vertrauensvoller Kommunikation. Entscheidungen sollen getroffenen werden, nicht nur abhängig von der Leistung der Spieler, sondern auch wegen anderer Faktoren.

Trainer sollten folgende Faktoren beachten:

Was motiviert einen Spieler und warum hat er diese Sportart ausgewählt? Innerhalb des Teams können die Gründe sehr unterschiedlich sein. Einige lieben das Spiel und sehen in ihm eine Herausforderung, andere wollen nur Spaß haben. Es gibt Spieler die mitmachen weil Freunde dabei sind, andere versuchen dadurch Freunde zu bekommen. Es gibt auch die, die von den Eltern bedrängt werden. Diese Spieler können die Mannschaft nutzen, um eine andere Mannschaft zu bilden (z.B. Freundschaften).

Wer weiß ob ein Grund besser ist als der andere? Aber diese Art von Information kann dem Trainer helfen eine starke Mannschaft zu bilden. Es ist leichter wenn die Spieler die gleiche Gründe und Ziele haben. Deswegen sollte man mit der Forschung früh beginnen, damit während der Saison wenige Überraschungen auftreten.

Haben die Spieler gesundheitliche, physische oder andere Probleme? Können diese Probleme die Leistung beeinflussen? Kann es gefährlich für den Spieler werden, wenn er sich anstrengt, um auf dem Niveau der Mannschaft zu agieren?

Sind die Spieler in der Lage die Ziele des Trainers zu verstehen und einzuverleiben? Spieler und Eltern sollten vor Saisonbeginn informiert werden, was von allen erwartet wird.

Die Ziele können mit den Spielern und deren Eltern besprochen werden, sollten aber auf jeden Fall, nach einer bestimmten Überprüfungszeit, in Form von Flyern verteilt werden. Darin sollen Daten, Ort und Uhrzeiten der Maßnahmen (Training, Spiele, Pressetermine, Sitzungen, Verhaltensregeln), sowie die Konsequenzen bei Verstößen enthalten sein.

Der Mannschaftskalender muss für die Mannschaft die wir trainieren, nach Maß aufgebaut werden. Der Trainer muss gut vorbereitet sein, aber auch flexibel für evtl. nötige Abweichungen. Aber er sollte den Mannschaftskalender als Referenz für die ganze Saison nehmen.

Vertrauen? Zwischendurch gibt es Spieler die ihre guten Fähigkeiten nicht wahrnehmen und das Vertrauen des Trainers brauchen. Lob und ermutigende Worte an der richtigen Stelle helfen das Selbstvertrauen wieder aufzubauen.
Andere die wegen übersteigerndem Selbstvertrauen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden müssen.


Ein "Wirklichkeitscheck" kann einfach ohne Wörter während des Trainings stattfinden. Wenn ein Spieler denkt, dass er besser ist als er in der Wirklichkeit ist oder sieht keinen Grund besser zu spielen, lass ihn in einer Mannschaft spielen in der es 2 schlechte Spieler gibt. Danach lass sie gegen ein stärkeres Team spielen und du wirst viel über den Charakter und Fähigkeiten deiner Spieler lernen.

Wenn er das Spiel unterbricht, um sich zu beschweren, hast du einen Einblick in seinen wahrhaftigen Charakter. Wenn sie verlieren ohne dass dieser Spieler sich beschwert und er nicht aufhört zu kämpfen, hat er bestimmt einen starken Willen, um hart zu arbeiten oder, falls keine Verbesserung eintritt, mangelt es ihm evtl. an Fähigkeiten.
Besser ist es noch, wenn der Check in einem 1x1 Spiel durchgeführt wird. Obwohl man dadurch das Risiko eingeht, dass der Arrogante den Kämpfer besiegt… was ihn noch anmaßender macht.

Ich habe öfter "Wirklichkeitschecks" als eine non-verbale Vorbereitung benutzt. Manchmal haben die Spieler sich gesteigert und bessere Leistung erbracht als ich erwartet habe, manchmal auch nicht. In beiden Fällen haben die Spieler und ich eine klares Bild dadurch bekommen, wer in die Mannschaft gehört und wer nicht.

Es ist nicht einfach die richtige Strategie zu entwickeln. Wichtig ist auf jeden Fall so aufmerksam zu sein, um frühzeitig zu erkennen wann ein Spieler Lob oder einen "Check" braucht.

Ich versuche immer mit den Spielern zu reden, insbesondere um zu erklären warum ich etwas so oder so haben möchte. Aber eines ist klar, ich habe nur Respekt für diejenigen Spieler die arbeiten und sich anstrengen. Sie müssen nicht auf Anhieb gut sein, sie müssen nur den Willen haben besser zu werden.

Trotz aller Strategien müssen alle wissen, dass der Trainer dazu da ist das Training und ein Spielkonzept zu gestalten und die Spieler sind dazu da, zu spielen.

Wenn das nicht jedem klar ist, dann wirst du es nie schaffen, deine Linie zu implementieren.


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