Hilfsmittel beim Rollhockey

Die Gestänge oder Ständer

Seit einigen Jährchen bin ich beim Rollhockey, aber ich schaue, wann immer es mir möglich ist, gerne über den Tellerrand, um zu sehen, was die andere so machen. Ich stelle fest, dass man bei keinem anderen Sport so wenige Hilfsmittel auf der Bahn sieht wie bei uns.

Am Anfang, in Portugal, gab es nur fest montierte Sachen, d.h. die Bande, Linien und Tore. Als freiliegende Hilfsmittel nutzte man zuerst Handschuhe und Schläger.

Da einmal nicht so viele Spieler beim Training waren, hat unser Trainer angefangen Stühle als Trainingsmittel zu benutzen. Sie waren die Gegenspieler die ganz brav auf bestimmten Positionen standen, damit die Feldspieler die Spielzüge üben konnten.

Irgendwann, da die Stühle immer wieder angeschossen wurden und der Hausmeister sich darüber geärgert hat, sind sie abgeschafft worden. Als Ersatz sind die Feldspieler eingesprungen. Alle fanden es doof, aber die mussten mitmachen.

In Deutschland fand ich toll, dass es auf dem Boden viele Markierungen, in vielen Farben, gab. Das war schon ein Fortschritt.

Was ich auch zur Verfügung hatte, waren Verkehrspylonen. Das war Klasse... am Anfang. Bis ich festgestellt habe, dass die Spieler -- egal in welchem Alter -- angefangen haben sie weg zuschlagen und schlimmer noch, sie sind andere Laufwege gelaufen und haben andere Körpereinsätze gemacht als in einem Spiel.

Die Vorteile der Pylonen waren, dass man sie gut aufbewahren und schnell auf der Bahn anbringen konnte... die Nachteile waren dass es sehr schwer war, sie auseinander zu ziehen und bei den Übungen wurde gepfuscht, sie waren und sind nicht Wirklichkeitsnah.

Noch schlimmer waren die Nachkömmlinge. Vielleicht aus Kostengründen oder aus Bequemlichkeit, sind die Pylonen durch kleinere, auch "Hütchen" genannt und kleine Markierungsteller ersetzt worden.

Auf einem Lehrgang in Portugal, hat Carlos Dantas (damals noch Trainer bei P. Arcos) uns Gestelle gezeigt. Man konnte sogar Schläger, schräg darauf hängen. Der Slalom, das Umspielen usw. war deutlich realistischer als mit den Pylonen.

Also was tun im deutschen Alltag? Da damals in Krefeld ein Vorstandsmitglied, Frank Brackelmanns, wenn ich mich nicht irre, ein Meisterbetrieb im Zimmermannbereich leitete, habe ich ihn gefragt, ob er nicht Gestänge bauen könnte. Und da er ja sagte, habe ich ihn gebeten auch Holzklötze, kleine Hürden, eine Torwand und eine "Sprungschanze" zu bauen oder bauen zu lassen.

Einige Wochen später war es so weit. Sowohl die Anfänger als auch die Spieler der 1. Mannschaft hatten sehr viel Spaß damit. Ich hatte alles was ich brauchte. Aber nicht lange. Der Verein hatte damals keine Schränke in der Halle. So mussten die Hilfsmittel, alle aus Holz, in einer Ecke des Geräteraums bleiben. Ergebnis: Nach und nach sind unsere tollen Geräte gestohlen worden und haben vielleicht in dem einen oder anderen Kaminfeuer ihr Ende gefunden.

Übrig blieben die "Sprungschanze", die Torwand (beiden heute noch im Einsatz) und ein oder zwei kleinen Hürden.

Beim zweiten Einsatz in Krefeld, habe ich andere Hilfsmittel vorgeschlagen (Erläuterung bald online). Sie sind auch angeschafft worden, aber da gab es schon Aufbewahrungsschränke und so werden sie heute noch von der gesamten Rollhockeyabteilung genutzt.

Als Höhepunkt ist sogar ein Pendel (Erläuterung bald online) gebaut worden, um das Torwarttraining zu vervielfältigen.

Zurzeit habe ich wieder Gestänge zu Verfügung.

Nicht mehr aus Holz, sondern ein Patentrezept von dem Betreuer der 1. Mannschaft des RESG Walsum, Frank Lorz.

Er hat mit Plastikröhren, Pylonen, Holz und Schrauben multieinsetzbare Gestänge gebaut, die zum Slalom, Taktiktraining, Techniktraining, Sprungtraining und mit einem Vorhang sogar zum Torwarttraining genutzt werden kann.

Man braucht mehr Zeit, um sie auf- und abzubauen, aber es lohnt sich.


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